- Wehe
- weh!:Die gemeingerm. Interjektion mhd., ahd. wē, got. wai, engl. woe, schwed. ve ist z. B. ‹elementar› verwandt mit awest. vayōi »wehe!«, lat. vae »wehe!« und lett. var »wehe!, ach!«. Eine Bildung zu »weh« ist das unter ↑ weinen (eigentlich »weh rufen«) behandelte Verb. Die Interjektion wird seit ahd. Zeit als Adverb gebraucht (z. B. in der Wendung »wehtun«, mhd., ahd. wē tuon). Die Verwendung von »weh« als Adjektiv findet sich erst im 18. Jh. Die Substantivierung geht dagegen auf ahd. Zeit zurück: Weh »Schmerz, Leid« (mhd. wē, ahd. wē‹wo›), beachte dazu das meist im Plural gebrauchte Substantiv Wehe »‹Geburts›schmerz« (mhd. wēwē »Schmerz, Leid; Geburtswehe«). – Zus.: Wehklage »laute Klage« (16. Jh.; dazu wehklagen, 16. Jh.). Das Adjektiv wehleidig »überempfindlich« (17. Jh.; zuerst mdal.) ist wohl aus der früher geläufigen Fügung »Weh und Leid« zusammengebildet.
Das Herkunftswörterbuch . 2014.